Willkommen in apfel-mitte!
Früher roch es hier nach Öl und Eisen. Heute hängen Vorhänge in den Fenstern, Kinderwagen rollen über die Straße und auf dem neuen Platz wachsen wieder junge Apfelbäume. Das ehemalige Teltomat-Gelände ist keine Industriebrache mehr, sondern ein neuer Wohnort mitten in Michendorf.

124 Wohnungen sind in einer neu gebauten Wohnanlage entstanden. Gleich nebenan liegt der zentrale Platz mit dem neuen Michendorfer Rathaus. Im Erdgeschoss eines der Wohnhäuser gibt es bereits ein Fitnessstudio, ein Gesundheitszentrum grenzt direkt an, und die Kita in der Nähe macht den Ort besonders attraktiv für junge Familien, die hier zahlreich hinziehen.

Die bbg beschäftigt sich seit 2019 mit diesem Standort. 2023 sind die ersten Mitglieder eingezogen, was neue Perspektiven in die Genossenschaft bringt. In vielen bbg-Wohnanlagen kennt man sich teilweise seit Jahrzehnten, hier wächst jedoch gerade eine ganz neue Nachbarschaft zusammen.
Dass alle fast zeitgleich einziehen, macht das Kennenlernen leichter. Man richtet die Wohnung ein, baut Küchen auf, sucht Handwerker und gute Tipps. Dieselben Fragen wandern schnell durch die Anlage und führen zu Gesprächen. Wer gestern noch Einrichtungspläne studiert hat, leiht heute die Wasserwaage und erklärt morgen, welcher Schrank in die Nische passt.

Linda Rohde, die Verwalterin der Wohnungen, war in den letzten Septembertagen damit beschäftigt, die letzten Verträge für die Wohnungen abzuschließen, die Anfang Oktober bezogen wurden. Sie sagt: „Die Leute lernen sich hier neu kennen, auch wenn viele Michendorfer eingezogen sind, die sich bereits aus Schule oder Arbeit kennen. Es ist schön zu beobachten, wie eine neue Community entsteht. Der Zusammenhalt hier ist etwas Besonderes und bietet vor allem jungen Familien einen guten Start.“

Linda Rohde, Verwalterin
Anika und Oskar Noack gehören zu den jungen Familien, die in die neue Wohnanlage eingezogen sind. Wir haben sie am 12. September beim Mitgliederfest in Michendorf getroffen. Für sie hat der Einzug in apfel-mitte einen ganz besonderen Wert, denn Anikas Vater hat viele Jahre bei Teltomat gearbeitet.
„Als er das erste Mal in unserem Wohnzimmer stand, hat er sich an den Kopf gefasst und gesagt, dass genau dort früher die Kantine stand.“ Die neue Wohnanlage verbindet die Geschichten früherer Generationen mit den neuen, die Anika, Oskar und ihre beiden Söhne hier noch schreiben werden.

Anika und Oskar Noack mit Ihrem Sohn Finn
Das Areal hat lange Zeit den Ort geprägt, viele Michendorfer haben hier gearbeitet. Fast 100 Jahre lang wurde auf dem ehemaligen Teltomat-Gelände industriell produziert. Nach 1990 kam der Betrieb zum Stillstand, die Gebäude standen leer, das Gelände lag brach.

„Es war kein unbebautes Feld am Ortsrand, sondern ein stillgelegtes Industrieareal mitten in Michendorf“, sagt Jens Kahl, Vorstandsmitglied der bbg.

Jens Kahl, Vorstand der bbg Berliner Baugenossenschaft
„Mit der Neubebauung dieses Gebiets haben wir es geschafft, keine neuen Flächen zu versiegeln, sondern dem lokalen Charakter von Michendorf zu entsprechen. Gleichzeitig ist ein Platz entstanden, auf dem heute auch das neue Rathaus steht. Genau das war unser Ziel: einen Standort, der lange brach-lag, zu reaktivieren.“
„Als Genossenschaft tragen wir die Verantwortung, Räume zu schaffen, die Menschen verbinden und fördern. Das ist uns in Michendorf auf besondere Weise gelungen“, sagt Kerstin Kirsch, Vorstandsmitglied der bbg.

Kerstin Kirsch, Vorständin der bbg Berliner Baugenossenschaft
Und das ist tatsächlich auch passiert. Mit dem Mitgliederfest im September haben wir, gemeinsam mit dem Bauträger GP Günter Papenburg AG, den Bauabschluss am Platz vor dem Rathaus gefeiert. Der Ort trägt heute den Namen Richard-Muth-Platz, benannt nach dem deutschen Maler und Grafiker, der in Michendorf lebte. So wird die neue Ortsmitte mit einem Hauch Kreativität bedacht. Übrigens auch der Name der Wohnanlage apfel-mitte entstand durch die Bürger Michendorfs, die an einem Namenswettbewerb teilgenommen hatten.

Die enge Kooperation mit der Gemeinde begleitete den gesamten Entwicklungsprozess von der Planung bis zur Ausführung. Claudia Nowka, die Bürgermeisterin von Michendorf, sagt: „Die Zusammenarbeit mit bbg verlief gut. Der bbg war es wichtig, die Meinung der Gemeinde und unsere Gestaltungswünsche als Ortsansässige mit einfließen zu lassen, um eine möglichst große Identifikation zu schaffen.“

Claudia Nowka, Bürgermeisterin von Michendorf
„Es sollte ein Wohnquartier entstehen, das nach Michendorf passt. Gemeinsam wurde über die Gestaltung der apfel-mitte beraten. Die bbg hat hier immer versucht, die Wünsche der Gemeinde umzusetzen, Zugeständnisse gemacht und sich auf viele unserer Ideen eingelassen.”

Mitte 2021 begann der Bau des Neubauquartiers. Es war eine Investition von rund 53 Millionen Euro in die Zukunft der Genossenschaft und der gesamten Gemeinde Michendorf. Entstanden ist ein Quartier, das sich sehen lassen kann. Die Qualität der Bauausführung sorgt von Anfang an für gutes Wohnen. Gebaut wurden 2 Einzimmer-, 40 Zweizimmer-, 66 Dreizimmer- und 16 Vierzimmerwohnungen. Alle Wohnungen verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse mit Garten.

Die Gebäude erfüllen den KfW-55-Standard und werden mit Nahwärme aus dem benachbarten Blockheizkraftwerk versorgt. Zum Quartier gehören außerdem Gewerbeeinheiten, Stellplätze, eine Tiefgarage, Aufenthaltsbereiche und ein Spielplatz.

Seit September bietet die bbg ihren Mitgliedern ein eigenes Mobilitätsangebot an. Direkt auf dem Gelände stehen E-Autos bereit, die sich unkompliziert per App buchen lassen. Wer gerade keinen Wagen zur Verfügung hat und schnell einkaufen, zum Arzt oder ins Grüne fahren möchte, findet nun eine bequeme und umweltfreundliche Lösung direkt vor der Haustür.

Hauswart Dennis Jünemann begleitet die Nachbarschaft im neu entstandenen Quartier und ist für viele schon ein vertrautes Gesicht. Er sagt: „Die Arbeit hier macht mir große Freude. Inzwischen kenne ich fast alle, die hier wohnen, und ich bin stolz, Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Die Anlage selbst erfüllt mich mit Stolz, weil der Zusammenhalt und das Miteinander hier durchaus besonders sind.“

Dennis Jünemann, Hauswart
Mit diesen Eindrücken aus der fertiggestellten apfel-mitte ging das letzte unserer „Perlenfeste“ 2025 zu Ende. In diesem Jahr sind wir bewusst in die Quartiere und Wohnanlagen gegangen, nah an Mitgliedern und Nachbarschaften, statt ein großes zentrales Fest zu veranstalten. Es gab viele gute Begegnungen und in Michendorf waren viele Mitglieder dabei, was den Bauabschluss besonders stimmungsvoll machte.

Jörg Wollenberg, ehemaliges Vorstandsmitglied
Zum Schluss möchten wir die Worte von Jörg Wollenberg teilen, ehemaliges Vorstandsmitglied der bbg und Mitverantwortlicher für den Neubau: „Seid füreinander da. Ruft gemeinsam das eine oder andere ins Leben und unterstützt euch. Ihr seid Genossenschaft!“